Erstmalig hochgeladen: 25.1.2002, Update 13.3.2002, 14.4.2003, 19.2.2011
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Das Railtaxi im Vergleich zu Prof. Lückels NBP


NBP sieht als Herausforderung die Kombination von Hochgeschwindigkeits-Rad-Schiene-System und dem Linearantrieb z.B. des Transrapids.
Gemessen am allgemeinen technologischen Fortschritt der letzten 150 Jahre, hat sich seit dem Bau der ersten Eisenbahn am Prinzip des Antriebs durch Kraftschluß über den Rad-Schiene-Kontakt nichts Grundlegendes geändert. Die Hauptfunktionen Tragen, Führen und Antreiben werden ausschließlich über die kaum fünfmarkstückgroßen Berührungsflächen zwischen den Rädern und der Schiene realisiert. Dieses Prinzip ist nach einer langen Ära von partiellen Verbesserungen am Ende seiner Leistungsfähigkeit angelangt: Signifikante Steigerungen des Kundennutzens erfordern einen unverhältnismäßig hohen F&E-Aufwand. Die Zeit ist reif, nach neuen Lösungsprinzipien zu suchen, welche die faszinierenden Möglichkeiten neuer Technologien nutzen und einen Quantensprung im Aufwand/Nutzen-Verhältnis bringen könnten. (vgl. hier Antriebs- und Bremsmodul)

Das Railtaxi setzt auf möglichst flächendeckende Verfügbarkeit mit kürzesten Zubringern und die möglichst weitgehend unveränderte vorhandene Schienen-Infrastruktur. Die teuren Linearantriebe kann man dabei als "Booster" an besonderen Steigungen verwenden oder um die Brems- und Beschleunigungswege zu reduzieren, sind jedoch keine grundsätzliche Voraussetzung. Der Antrieb soll aus wirtschaftlichen Gründen  in erster Linie über einen geregelten Allradantrieb erfolgen, mit dem Spurkranzanlauf und der damit zusammenhängende Verschleiß und Lärm weitestgehend vermieden werden kann. Günstige Preise sollen durch konsequente Massenfertigung mit möglichst vielen Gleichteilen und praktisch keinen Varianten erzielt werden. Es sollen nur gleichwertige Fahrzeuge sowohl für den Güter- wie auch für den Personenverkehr verwendet werden. Das hat auch erhebliche logistische Gründe.
 
 

NBP: Die konzipierten Fahrzeuge verfügen über den im Transrapid eingesetzten Linearantrieb, fahren jedoch auf den vorhandenen Schienentrassen. Durch die Nutzung der bestehenden Schieneninfrastruktur können die Akzeptanzprobleme der neuen Technologie überwunden werden. Durch intelligente Fahrwerkstechnik wird ein wesentlich höherer Fahrkomfort erreicht. Der Einsatz dieser Technologien ermöglicht den Bau preiswerter, flexibler Fahrzeuge, mit denen ein automatisierter Betrieb im Personen- und Güterverkehr möglich sein wird. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Bahn von morgen; sie wird eine echte Alternative zu konkurrierenden Transportsystemen, aber auch integraler Bestandteil von Verkehrsverbundsystemen sein.

Railtaxi: Das Railtaxi möchte langfristig den konventionellen Schienenverkehr nach und nach ersetzen, so dass teure Paralleltrassen vermieden werden können. Die obligatorische Nachrüstung vorhandener Schienen mit Linearmotoren erscheint i.d.R. unnötig, zu teuer und energetisch zu ineffektiv. Der beim NBP erwähnte Komfortgewinn soll beim Railtaxi statt mit Linearartrieb mit einem wesentlich preisgünstigeren geregelten Allradantrieb dargestellt werden. Die Akzeptanz soll neben der sehr hohen Funktionalität auch über möglichst preiswerte Strecken erreicht werden, wodurch sich ein Lineartrieb im Normalfall verbietet. Im Railtaxi ist ein intelligenter Allradantrieb vorgesehen (jedes einzelne Rad wird geregelt). Mit ihm können Schlingerbewegungen und Spurkranzanlauf weitestgehend verhindert werden, was ebenfalls den Fahrkomfort wesentlich erhöht. Mit dem Railtaxi sind etwa 5 Meter kurze Fahrpaletten bzw. "automatische Parkplätze" vorgesehen, die man auch zusammenschalten kann. Somit können selbst Kaufmannsgüter noch in ihren optimalen kleinen Einheiten bewegt werden. Aber auch LKWs lassen sich durch das Zusammenschalten mehrer solcher Einheiten transportieren.
Weil das System nur 130 km/h fahren soll, kann man die zu transportierenden Dinge (Autos, Personenkabinen, Container, LKWs, ...) noch offen auf die Paletten stellen. Man kann auf teure und raumfordende Bug- und Heck-, Seiten- und Dachstücke verzichten, die den Fahrtwind leiten müssten und desweiteren nur die Be- und Entladung schwieriger machen sowie durch den größeren Raumbedarf die Verkehrskapazität reduzieren. Außerdem entfällt das Reinigungsproblem, das schnell zu einem schlechten Image des gesamten Systems führen könnte.
 
NBP: Die Vision

Railtaxi: Die Railtaxis sind intelligente "selbstfahrende Parkplätze", die man auch zu "großen Parkplätzen für große Dinge" zusammenschalten kann. Sie fahren auf Eisenbahnschienen und werden überwiegend im Individualverkehr betrieben. Was auf diese "Parkplätze" gestellt wird, bestimmt jeder Benutzer ganz individuell. Das kann sowohl das eigene Auto mitsamt "Kind und Kegel" wie auch eine gemietete Kabine einer Hotelkette sein, mit der längere Strecken im Nachtsprung auf bequemste Weise zurückgelegt werden können. Statt Kabinen sind natürlich auch Container und Koffer möglich. Vgl. letztes Bild in http://www.astrail.de/railtaxibilder.htm. Anschluss kann man an jedem Railtaxi-Bahnhof haben, der alle 4 Kilometer entlang der Strecke installiert werden kann. Der "Luxusbahnhof" kann selbstverständlich für kleinere Orte noch erheblich "abgespeckt" werden.

NBP: Gesamtsystem

Railtaxi: Der normale Antrieb soll über 4 Direktantriebe für alle 4 Räder erfolgen. Diese werden einzeln geregelt, so dass neben dem Vortrieb zusätzlich noch Drehmomente realisierbar sind, die den Anlauf des Radkranzes weitestgehend verhindern. Das ist etwa mit einem Ruderboot vergleichbar, das man lenkt, indem man mit einem Ruder mehr und mit dem anderen weniger stark rudert. Die Räder haben dann im Wesentlichen nur noch Tragfunktion. Die Lenk- und Führungsfunktion wird weitestgehend von der Regelung übernommen.

Drehender Antrieb hat gegenüber Lineartrieben einige entscheidende Vorteile:

Wenn man sich auf ein System einigen kann, kann man auch in das Railtaxi ein Linearmotor-Modul einbauen, das jedoch nicht als Hauptantrieb dienen sollte. Es wäre bestens geeignet für starke Steigungen und die Verkürzung von Beschleunigungs- und Bremswegen. Ebenso wäre es im Bereich von Güterverladebahnhöfen (z.B. Überseehäfen) sinnvoll, weil man dann die Stromabnehmergarnitur einfach wegklappen kann. Die Be- und Entladung kann dann konventionell per Kran von oben erfolgen.

Durch das Prinzip des doppelten Fahrwerks, bei dem das jeweilige Fahrwerk ein- bzw. ausgefahren wird, ist die Neigetechnik im Prinzip fester Bestandteil des Railtaxis und erfordert keine zusätzlichen mechanischen Komponenten.

Weil die Railtaxis allesamt gleich aufgebaut sind, sind keine langen Wartezeiten für die Kundschaften zu erwarten. Wurde z.B. ein LKW mit 4 Railtaxis zum Bahnhof gefahren, so werden diese 4 Einheiten sofort wieder aufgetrennt und stehen dann z.B. für PKW- oder Kabinentransporte zur Verfügung. Sie müssen also keinen langen Leerstrecken zurücklegen. Umrüstzeiten für die unterschiedlichen Bedarfsfälle fallen faktisch nicht an. Wenn das Transportgut keinen eigenen Antrieb hat, muss lediglich geeignetes Gerät zur Verfügung stehen, um es vom "Parkplatz" herunter oder auf ihn hinauf zu bringen. An Firmenbahnhöfen kann man davon ausgehen, dass solche Gerätschaften verfügbar sind.
 

NBP: Antriebs- und Bremsmodul

Railtaxi: Arbeitet mit geregeltem Allradantrieb, der den Spurkranzanlauf und somit wesentlichen Verschleiß und Geräuschemission verhindert. Wie NBP wird auch das Railtaxi mit den üblichen Techniken der kurzzeitigen Stromspeicherung ausgestattet. Allerdings wird die Bremsenergierückspeisung durch den drehenden Antrieb mit einem deutlich besseren Wirkungsgrad erfolgen. Zusätzlich zum NBP ist noch ein standardisierter Stromanschluss für die Ladung der Railtaxis vorgesehen. Damit kann z.B. die Stromversorgung von Hotelkabinen genauso sichergestellt werden, wie das Laden von Fahrakkus von Elektrofahrzeugen, die auf dem Railtaxi mitgenommen werden. Schließlich wird man in einem Umfeld mit dem Railtaxi keine langen Strecken mehr aus eigener Kraft zurücklegen müssen. Das Elektroauto wird damit selbst mit heute gängiger Technik massentauglich. 
 

NBP: Feder-/Neigemodul

Railtaxi: Ein solches Feder-/Neigemodul ist integraler Bestandteil des Doppelfahrwerks und somit nur eine Frage der Regelung. Weil der "fahrende Parkplatz" sich unterschiedlichsten Lastsituationen ohnehin anpassen muss, ist es selbstverständlich, dass ein intelligentes Fahrwerk zum Einsatz kommt.


NBP: Spurführungsmodul

Railtaxi: Entspricht dem geregelten Allradantrieb und muss folglich nicht extra investiert werden.


NBP: Linearantrieb

Railtaxi: Der Linearantrieb soll wegen seines hohen Preises und des schlechten Wirkungsgrades nur an wenigen Stellen zum Einsatz kommen. Z.B. an Steigungen als zusätzlicher Booster, um auch dort die Nenngeschwindigkeit von 130 km/h auch für LKW-Transporte halten zu können. Entsprechend als zusätzliche äußere Bremshilfe an gefährlichen Gefällestrecken. Außerdem kann damit der Abstand zwischen den Bahnhöfen durch die besseren Beschleunigungs- und Bremswege verkürzt werden.

NBP: Passive Weiche

Railtaxi: Die passive Weiche des Railtaxis erlaubt mangels Spuraufweitung den Mischbetrieb mit konventioneller Zugtechnik, wodurch das Investitionsrisiko in die neue Technik dramatisch gegenüber NBP reduziert wird. Außerdem fährt das Railtaxi permanent mechanisch zwangsgeführt - auch im Weichenbereich. Parallel geführte Strecken im Weichenbereich erlauben die Kontrolle des korrekten Eingriffs der Räder in die Schienen und ggf. eine gefahrlose Notbremsung noch vor dem Weichenherz. Eine Idee von Markus Koscher (veröffentlicht in seiner Diplomarbeit "Das Railtaxi als Element einer effektiven und umweltverträglichen Energienutzung", FH Rüsselsheim 2003)  sorgt dafür, dass auch konventionelle Züge an den Parallelweichen des Railtaxis die Richtung ändern können, wenn diese in geeigneter Weise mit konventionellen Schaltweichen kombiniert werden.

NBP: Logistik-Konzept

Railtaxi: Das Meiste des Geschriebenen wurde bereits in dem Buch "Der gangbare Weg in die regenerative Energiewirtschaft", ISBN 3-928671-02-2 1992 von mir veröffentlicht.
Aufgrund der enormen Flexibilität durch die gleichen Fahrzeuge und der extremen Verkehrskapazität der Schiene (bei Railtaxibetriebsweise, nicht vergleichbar mit dem heute üblichen Viel-Auf-Einmal-Konzept) wird man kaum ein Reservierungssystem benötigen. Ein solches System wird man nur für die Aufbauten brauchen; z.B. für Hotelkabinen oder Spezialtransportbehälter. Durch den günstigen Preis der Massenfertigung  wird man überall ausreichend Fahrzeuge vorhalten können. Für deren gleichmäßige Verteilung sorgt der Umstand, dass die Finanzierung der Bahnhöfe überwiegend aus  Start- und Ankunftsgebühren gesichert werden soll. Jeder Bahnhofsbetreiber wird deshalb aus gesundem Eigennutz dafür Sorge tragen, dass immer ausreichend Railtaxis verfügbar sind. Da jede Anforderung Geld kostet, wird er nur so viele wie nötig aus den Nachbarbezirken anfordern. Diese Anforderungen wird er sehr wahrscheinlich einem Computerprogramm überlassen, das sich seine Parameter selbst ermittelt und das auch auf äußere Anforderungen - z.B. eine Großveranstaltung am Ort - reagieren kann.

NBP: Kosten für den Steuerzahler: bisher mehrere Millionen Euro

Railtaxi: Kosten für den Steuerzahler: bisher NULL Euro.
Das Railtaxi wurde bereits einer mehrjährigen öffentlichen "trockenen Simulation" in diversen Fachforen (vorwiegend Newsgroups) sehr eingehend unterzogen, was auch immer wieder zu Änderungen im System führte. Ähnlich wie mit physischen Prototypen fallen die Fehler erst im "praktischen Versuch" auf. Mangels Geld waren die "praktischen Versuche" die Diskussionen über konkrete Probleme. Wie in der rauhen Wirklichkeit werden einem auch in Newsgroups etwaige Fehler gnadenlos um die Ohren gehauen. Fast jeder sucht nach dem Haar in der Suppe und weniger nach den Chancen, die ein System bieten kann. Für Abhilfe sorgen muss man deshalb i.d.R. immer selbst.

Email: Christoph.Mueller@astrail.de
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